Der Schaltraum der Corso Lichtspiele
Zurück zum Schaltschema BildwerferanlageFunktion und Einrichtung des Schaltraums
Der Schaltraum war fensterlos wie auch die anderen Technikräume im Corso. Die hier abgebildete Beleuchtungs- und Lüftersteuerung befand sich an der hinteren Wand gegenüber der Tür. Diese Wand war, ebenso wie die Decke des Studios, durch einen Wasserschaden stark beeinträchtigt. Dieser verursachte vermutlich auch die sichtbaren oberflächlichen Lack- und Rostschäden auf der Schalttafel rechts im Bild. Links sieht man die Lüftersteuerung mit Drehzahlreglern, Schützen, externen Sicherungen etc. Diese wurden von uns, wie auch die Schalttafel selber, abgebaut und werden hier in Kürze näher vorgestellt. Die Lüfter konnten wir leider mangels Zugang nicht bergen. Unter der Schalttafel sieht man die Regler für Saal und Bühne, die wir in diesem Beitrag gesondert vorstellen.
Detaillierte Beschreibung der Schalttafel mit den Sicherungsautomaten folgt.
An der linken Wand befand sich das Akkulade- und Steuergerät. Dieses war durch die Wand direkt mit der im unmittelbar daneben liegenden Raum aufgebauten Akkubatterieanlage verbunden. Dem Batterieraum widmen wir eine eigene Themenseite.
Das Steuer- und Ladegerät
Genaugenommen handelt es sich um ein Kombiniertes Not- und Zusatz-Notbeleuchtungs-Schaltgerät der Firma Allgäuer Fahrzeug und Maschinenfabrik Sauermann K.G. in Kaufbeuren.
Der obere Teil des Gerätes dient der Absicherung der 7 Notbeleuchtungskreise sowie der 3 Zusatz-Beleuchtungskreise. Da die von Akkumulatorenbatterien gespeisten Kreise der Notbeleuchtung allpolig zu sichern sind, werden dafür 20 Sicherungen benötigt, die hier in 4 x 5 Reihen verteilt sind. Die Kreise sind jeweils mit 5A Sicherungen abgesichert. Darunter die primären und sekundären Sicherungen des Not- sowie des Ladetransformators.
Auf dem unteren Teil des Geräts sind Betriebsschalter, Prüf- und Kontrolltasten, sowie Meßgeräte untergebracht. Mit dem Betriebswahlschalter konnte man das Gerät ein, bzw. von Trafospeisung auf Ladebetrieb umschalten. Seitlich am Gerät waren die Betriebs- und Prüfanweisungen in einer Metallhalterung hinterlegt. Dort standen die Kenndaten des Geräts, die man auch auf dem Typenschild ablesen konnte. Je nach Lade-Kennlinie wurden die Geräte mit Großbuchstaben A-G eingeteilt.
Rechts neben dem Ladegerät hing die Kopie eines Schaltplans für das Steuergerät, allerdings in der Ausführung ohne Ladeeinheit.
Links neben dem Steuergerät befanden sich weitere Zusatzsteuergeräte, die teilweise abgebaut bzw. unvollständig waren. Wir vermuten, daß es sich um ein Wächterrelais handeln könnte, das bei Absinken der Netzspannung um ca. 30% automatisch die Notbeleuchtung auf Akkubetrieb um- und die Zusatz-Notbeleuchtung eingeschaltet hat bzw. eine Meldeeinrichtung für den Vorführer.
Die Notbeleuchtung
Wir zeigen auf einer weiteren Themenseite die von uns gesicherten Notlichter aus dem Corso.Fundzustand
Volt- und Amperemeter zur Messung von Spannung bzw. Strom der Akkubatterie waren entfernt worden, interne Widerstände waren teilweise defekt, defekte Schalter überbrückt worden.
Detaillierte Bilder folgen